WUNDER DER BEWUSSTSEINS

 

von Günther Harms

 

In unserem Sprachgebrauch gibt es Sätze wie "Jedem geschieht nach seinem Glauben" oder "Jedem geschieht nach seiner Überzeugung". Was ist damit gemeint?

Gefühle haben die Kraft, psychische Veränderungen hervorzurufen. Es gibt eindeutige Beweise, dass jede Art von Gefühlsregungen eine messbare physikalische Auswirkung haben. In vielen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen wurde nachgewiesen, dass sich der Körper des Menschen verändert, so wie die Gefühle jeweils auf den Körper einwirken.

 

So wurde z.B. die Muskulatur des Körpers verbessert, Fett wurde abgebaut, der Blutdruck wurde verändert, die Herztätigkeit verbesserte sich, ja selbst einzelne Organe regenerierten sich. Und alleine die Gedankenkraft in Verbindung mit den dazugehörigen Gefühlen führten zum Erfolg. Es ist eine Sache der Konzentration, des Glaubens und der Übung.

 

Alles ist möglich. Doch das Problem mit dem modernen Konsum-Menschen ist, dass er an keine Wunder mehr glaubt, dass er nicht mehr an sich selbst glaubt und sich selbst nicht vertraut.

Doch die Kraft der Gedanken, Gefühle und Vorstellungen können wir wirklich Wunder bewirken. Diese Kraft kann natürlich genauso in der negativen Richtung verwendet werden. Und das machen die meisten Menschen täglich.

Ein kurzes Beispiel soll das verdeutlichen. Es beginnt damit, dass wir unseren Körper nicht so akzeptieren, wie er nun einmal ist. Aber genau das sollten wir tun. Wir sollten liebevoll mit unserem Körper umgehen, ob er uns nun gefällt oder nicht.

 

Der Körper ist sehr weise. Er möchte optimal für uns arbeiten, er gibt sein Bestes. Jede Zelle unseres Körpers steht in Resonanz mit unseren Gedanken und Gefühlen. Aber welche Gedanken und Gefühle geben wir unserem Körper wirklich jeden Tag? Es lohnt sich darüber nachzudenken.

Wenn wir etwas verändern möchten, ist es wichtig, erst den Jetzt-Zustand zu akzeptieren, dadurch nehmen wir uns so an, wie wir sind. Wir setzen keinen Widerstand.

 

Gefühle sind die Sprache der Seele, darum ziehen wir etwas in die Realität hinein, wenn wir es erfühlen können. Wir haben immer die Wahl zwischen Angst oder Liebe, Freude oder Leid, Wunsch oder Widerstand, Akzeptanz oder Ablehnung. Durch unsere Gefühle erfahren wir das eine oder andere.

 

Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, haben wir immer die Möglichkeit auf unsere Gefühle zu achten. Wie fühle ich mich wenn......? Wenn wir fühlen und nicht nur denken, wenn wir also unseren Gefühlen vertrauen, haben wir unbegrenzte Macht. Unsere Augen und unsere Gedanken können uns täuschen, unsere Gefühle nicht.

Wenn wir also lernen, unseren Verstend zu beruhigen, werden wir Zugang zu unserer Macht finden.

Bewusstsein heißt leben, heißt erleben. Wir können nur etwas erleben, wenn wir es erfühlen, nicht wenn wir es erdenken. Unser Gehirn ist ein großartiges Organ, dass in der Lage ist, Bewusstsein "aufzunehmen". Das Gehirn erzeugt nicht selbst Bewusstsein, wie es der Neurologe und Nobelpreisträger Sir John Eccles in seinem Buch "Gehirn und Geist" klar aufgezeichnet hat.

 

Das Gehirn ist ein Transformator zwischen Materie und Geist und ist somit für den stofflichen Bereich zuständig. Das Gehirn besitzt keinen Geist, sondern transformiert ihn. 

Alles, was wir als Realität ansehen, ist ein Abbild dessen, was wir erfühlt haben. Nur mit veränderten Gefühlen können  wir die Realität verändern. Darum können wir  Gefühle als universelle Kraft bezeichnen. Das, was wir mit dem Auge sehen, ist nicht immer wahr. Es gibt z.B. keine Finsternis, der ganze Raum ist erfüllt mit Energie und Licht. Wir sind umgeben von strahlendem Licht, aber unser Auge kann nur einen kleinen Teil des Lichtspektrums wahrnehmen, in Form der uns bekannten Spektral-Farben.

Das, was wir als feste Materie ansehen, erscheint nur als feste Materie, wie es die Quantenphysiker heute erkennen. Denn jede Materie, auf seine kleinsten Teilchen zurückgeführt, ist Licht (Energie), was einem elektromagnetischen Feld entspricht.

 

Alles ist Energie und Information - Licht. Darum kann man mit Gewissheit sagen:

Das, was wir sehen, ist das, was wir sehen möchten. Wahrnehmung ist Projektion. 

 

Auch in unseren Zellen ist Licht, Photonen - Lichtteilchen. Viele Forscher in aller Welt haben bis heute bestätigt, dass die Zellen aller Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Menschen) Licht abstrahlen, Bio-Photonen genannt. Unser Körper besteht somit nicht wirklich aus materieller Substanz, sondern aus kosmischem Licht. Was die heutigen Forscher Bio-Photonen nennen, wurde von den Eingeweihten aller Zeiten bereits mit großem Erfolg zur Stärkung und Transformation des Körpers und zur Verbindung mit höheren Dimensionen und Intelligenzen benutzt. Diese Lichtenergie wurde im indischen Sanskrit auch "Prana" genannt, die kosmische Energie, der Lebens-Odem.

 

In der Schöpfungsgeschichte heißt es: "Am Anfang war das Wort - und das Wort war bei Gott. Und Gott sprach - Es werde Licht und es ward Licht". Also mit dem Wort kam das Licht in die Schöpfung. Wenn wir erkannt haben, das Materie konzentriertes Licht ist, sollten wir lernen, Licht auch in uns zu konzentrieren und zu lenken. Das kann durch eine gezielte Licht-Meditation geschehen, indem wir strahlend weißes Licht visualisieren und dieses Licht durch die Atmung in den Körper lenken. Wir sollten also lernen, weisses Licht zu visualisieren, zu konzentrieren und zu lenken. Dadurch können zum Beispiel Energieblockaden aufgelöst werden und vieles andere mehr.

Setzen wir farbiges Licht bei der Visualisierung ein, können wir verschiedene  Auswirkungen auf den Körper erleben. Das ist seit Alters her bekannt und hat positive Auswirkungen auf den physischen Körper und das körpereigenen Energiefeld.

Blau kühlt, Rot wärmt, Grün beruhigt, Violett klärt usw.!

Nichts ist ohne Licht, alles besteht aus Licht und wer mit dem hellen Licht arbeitet, der wird die Erfahrung des geistigen Fortschritts machen. Alle spirituellen Traditionen auf der Welt sprechen vom "lebendigen Licht", das die physische Welt durchdringt. Unser spiritueller Körper ist ein Lichtkörper und dadurch sind wir mit höheren Bewusstseinsebenen und Dimensionen verbunden.

 

Wir leben in einem holographischen Universum, alles ist mit allem verbunden. Somit gibt es auch einen Kontakt von Geist zu Geist. Der Physiker David Bohm sagt, das wir in einem Universum leben, das holographisch verknüpft ist und das wir alles erfahren können, das ist und jemals war. Gedanken, die aus Informationen und Licht bestehen, sind gleichzeitig überall. Gedanken sind geistige Strukturen die von unserem Gehirn erfasst werden. Der geistige Gedanke kann nirgendwo geortet werden, er ist einfach gegenwärtig, ohne lokalisiert zu werden.

Jeder unserer gefühlsgeladenen Gedanken, unsere Phantasien und Einbildungen werden von unserem Unterbewusstsein gespeichert. Die gespeicherten Inhalte unseres Unterbewusstseins wirken wiederum inspirierend auf unser Bewusstsein.  Wenn wir einmal bewusst darüber nachdenken, was wir so täglich in unserem Unterbewusstsein an absurden und verrückten Dingen, an geistigen Impulsen abspeichern, brauchen wir uns wirklich nicht zu wundern, wie es um uns und unsere Welt bestellt ist.

 

Und es ist wirklich so, wenn wir über etwas Negatives negativ denken, dann verstärken wir das negative Schwingungsfeld. Gleichzeitig verstärken wir den negativen Input im Unterbewusstsein. und das Unterbewusstsein inspiriert uns, wiederum im Sinne des Negativen nunmehr negativ zu denken, zu reden und zu handeln. Das hört sich für den auf äußere Werte fixierten, durch Macht und Imagedenken hypnotisierten Menschen unwahr an, es entspricht aber der Realität:

"Es ist gefährlich und sinnlos über das Negative negativ zu denken".

 

Unsere Realität ist multidimensional und diese Realität können wir nur wahrnehmen, wenn wir unser Bewusstsein erweitern. Wenn wir die Augen schließen und die Gedanken zur Ruhe kommen lassen, lösen sich Raum und Zeit auf und wir öffnen uns für jegliche Information. Dann trifft das zu, was die alten Weisen schon sagten:

"Wenn man seinen Geist zur Ruhe bringt, kann man alles wissen, was jemals gewusst wurde und gewusst werden wird".

Kommen wir nun zu einer anderen Form des Bewusstseins - zum Ton.

Friedrich Schlägel schrieb folgenden Text als Motto zur Klavierphantasie von Robert Schumann: "Durch alle Töne tönet im bunten Erdenraum, ein leiser Ton gezogen, für den der heimlich lauscht".

 

Am Anfang des Johannes-Evangeliums heißt es: "Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott". Es heißt also, bevor das Licht war, war das Wort. Was ist mit dem "Wort" oder der "Göttlichen Stimme" gemeint?

Seit Tausenden von Jahren ist in vielen heiligen Schriften vom Geheimnis des Wortes die Rede, aber fast niemand kennt das Wort, weil der Schlüssel (der Sprachschlüssel) verloren gegangen ist, mit dem das Verständnis einher geht, das Wort oder den Ton wahrzunehmen.

 

Nada. die Stimme der Stille, der Ruf Gottes, Anahata-Shabda, Musik der Sphären, der Strom des Lebens. Viele Namen wurden dem "Wort" oder der "Stimme Gottes" in den verschiedenen Kulturen im Laufe der Jahrtausende gegeben.

 

Unaufhaltsam wird die ganze Natur, das ganze Weltall von diesem Ton durchströmt. Ebenso durchdringt der Ton die Seele des Menschen, deswegen bezeichnen ihn viele als "Stimme der Seele". Da wir Menschen über verschiedene Energiekörper verfügen bis hin zum physischen Körper, nimmt der Ton in jeder dieser feinstofflichen Körper eine andere Schwingung an, bis er im Kopf als feines sirrendes Geräusch hörbar ist. Vergleichbar mit einem feinen, sehr hohen Ton (im Bereich von 7-9 kHz), etwa wie das feine Sirren von Hochspannungs-Überlandleitungen in der freien Natur, oder das Zirpen von Grillen Die verschiedenen Energiekörper wirken wie Filter und setzen dem Ton Widerstände entgegen, so daß im physischen Körper nur noch ein schwacher Rest dieses Tons hörbar ist. Aber dieser Rest ist noch so stark und mächtig, das er uns den Weg zeigt, zurück zu unserem Ursprung.

 

Aber hörbar ist der Ton nur, wenn wir innerlich zur Ruhe kommen, wenn wir dem ständigen Strom der Gedanken entsagen, wenn wir von der Außenwelt zur Innenwelt wechseln. Darum ist im altindischen Sanskrit von "Nada" oder "Nada Brama" die Rede, was soviel heißt wie "Laut - Ton". Nada ist die Schwingungsenergie, die sich als Klang manifestiert, ein innerer mystischer Ton. Und "Anahata-Shabda" was im Sanskrit "nicht angeschlagener Ton" heißt, ist ein mystischer Klang, der in der Meditation wahrgenommen wird. Bei unseren Vorfahren in der westlichen Welt war es seit jeher bekannt, das "Heid" oder die göttlichen Stimme zu hören. Dieser Ton stellt für jedes Lebewesen hörbar die Verbindung zur Seele und damit zur Urenergie dar.

 

Der Ton ist leise, kaum vernehmbar. Er ist immer da, aber wir beachten ihn nicht und überhören ihn einfach. Doch wenn wir nach Innen lauschen, können wir ihn als eine Art hochtönendes Rauschen hören. Dieser Ton ist sehr klar hörbar und hat eine sehr hohe Frequenz. In der Mitte des Kopfes, etwa in Höhe der Augenbrauen ist er wahrnehmbar. Es ist ratsam, die Augen zu schließen und die Gedanken nicht zu beachten.. Wenn wir also innerlich zur Ruhe kommen, einfach in uns hinein lauschen, dann können wir den Ton klar und deutlich hören. Dieser Ton war von Anfang an da, bereits im Mutterleib war er für uns die erste Wahrnehmung, begleitet von einem tiefen Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Daher kann das Hören des Tones in uns eine tiefe Entspannung, innere Heiterkeit, Gelassenheit und Ruhe bewirken.

 

Einige Menschen vermuten, das der innere Ton mit den bekannten Tinnitus-Ohrgeräuschen (Ohrensausen) gleichzusetzen ist, was aber nicht der Wahrheit entspricht. Denn dieser Ton ist nur zu hören, wenn man seine Aufmerksamkeit darauf lenkt und dabei entspannt bleibt. Nur wird er zumeist von Körper-Verspannungen, Sorgen und Ängste überlagert. Um den inneren Ton zu hören, sollte man sich also Ruhe und Zeit nehmen. Hat man ihn erst einmal wahrgenommen, ist es sehr leicht, ihn immer wieder zu aktivieren und in jeder Lebenssituation zu hören. Dann bewirkt die Wahrnehmung des Tones in Stresssituationen, das alle Belastungen einer inneren Ruhe und Entspannung weichen.

 

Wer einige Zeit darin geübt ist, den inneren Ton zu hören, kann daraus eine wunderbare Meditation machen, den Klang im ganzen Körper wahrzunehmen. Dabei richtet man seine Aufmerksamkeit etwa zu den Füßen und beobachtet, wie der Ton in den Füßen hörbar ist. Da Energie immer der Aufmerksamkeit folgt, können wir den inneren Ton somit in jedem Teil des Körpers hören, oder uns vom Resonanzkörper des Tones einhüllt fühlen.

Diese Form der Wahrnehmung ist aber erst nach einiger Zeit des bewussten Übens möglich.

 

Der wahre Weg zur inneren Quelle oder zur Seele führt über den inneren Ton, denn keine Seele wird sich selbst finden, wenn wir es nicht gelernt haben, das Wort oder den inneren Strom bewusst wahrzunehmen. Indem wir uns für den inneren Ton öffnen, sorgen wir dafür, das der Kanal für den Ton immer weiter und reiner wird und wir klar und unverfälscht eine Verbindung zur Seele und zur Ur-Quelle erhalten. Darum ist der innere Ton, oder "das Wort" der Wegweiser über die Seele zur Urenergie. Gestern wie heute war für alle Eingeweihungswege der Ur-Klang, der innere Ton der absolute Kern. Alles was sonst noch an Lehren zu finden ist, ist nur Beiwerk und Hilfsmittel .

 

Das wahre Geheimnis liegt im "Sich öffnen" für den Ur-Ton. Dieser Ur-Ton dringt, von der Seele über die einzelnen Energiekörper, bis in unser physisches Gehirn vor, wo er dann von uns als hörbarer Ton wahrgenommen wird. Dieser Ton erinnert uns daran, das wir als Menschen mit allem, mit der ganzen Natur verbunden sind.

 

Auch die Erde, sowie alle Planeten und Sonnen haben einen eigenen Ton, einen Ur-Ton. Darum lässt Goethe im Faust sagen: "Die Sonne tönt nach alter Weise im Brudersphären Wettgesang.....!

 

Den Ton der Erde haben sich die Wissenden und Eingeweihten der alten Hochkulturen zu Nutze gemacht. Mit diesem Ton konnten schwere Gegenstände durch Levitation schwerelos gemacht werden. Zum Beispiel wurden schwere Steine und andere Gegenstände mit dieser Methode transportiert. Aber das ist lange her.

 

Was hat der Dichter Josef Eichendort gemeint, als er schrieb: "Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort"!

Ein Ton, der durch alle Töne hindurchtönt, der in allen Dingen schläft, der nur darauf wartet, von uns gehört zu werden. Aber hörbar nur für den, der es gelernt hat, in sich hinein zu lauschen. Dann triffst du das Zauberwort und hast wieder die Verbindung zu deiner Seele.